An der real existierenden Wirtschaft vorbei politisiert

Arbeitnehmende sind das Kapital eines jeden Unternehmens. Ohne motivierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewegt sich kein Betrieb wirtschaftlich vorwärts. Wie wichtig gute Arbeitnehmende sind, zeigt sich am bestehenden Fachkräftemangel. Der Fachkräftemangel in der Schweiz spitzt sich weiter zu. Fast jedes zweite Unternehmen hat Mühe, passende Mitarbeiter zu finden. Die Knappheit führt bei den Unternehmen zu Defiziten bei der Auftragserfüllung, zu weniger Wettbewerbsfähigkeit und weniger Produktivität. Zu den meistgesuchten Mitarbeitenden gehören unter anderem Facharbeitende, Geschäftsführende und Buchhaltungsfachpersonen, sowie besonders auch Verwaltungspersonal.

Wenn sich nun Gewerbeverband, Handelskammer und Arbeitgeberverband zusammenschliessen, um gegen die Arbeitnehmenden, in erster Linie jene des Kantons, den Lohnabbau zu fordern, dann verkennen sie die aktuelle Wirtschaftslage. Sie verkennen auch, dass bei den aktuell laufenden Lohnverhandlungen die meisten privaten Unternehmen zwar bei Reallohnerhöhungen keine Sprünge machen, aber dennoch Budgetpositionen festlegen, um notwendige strukturelle Lohnanpassungen und individuelle Lohnerhöhungen vornehmen zu können. Man könnte fast meinen, dass die Arbeitgeberorganisationen bewusst den Kanton schwächen wollen, um ihre eigene Position auf dem Markt der Arbeitskräfte zu verbessern. Doch auch hier lähmen sie sich in ihrer eigenen Handlungsfähigkeit.

Die Bevölkerung und die Unternehmen brauchen einen starken und funktionierenden Kanton, der dafür sorgt, dass beispielsweise Bewilligungsverfahren, Kontrollen gegen Schwarzarbeit, Projektverfahren und die Freigabe von öffentlichen Mitteln fachkompetent und sachgerecht erfolgen. Ein auch dank seinen Mitarbeitenden gut funktionierender Kanton stärkt die Bündner Wirtschaft.

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