Historischer Frauenstreiktag in Graubünden!
Der Frauenstreiktag in Graubünden war ein historischer Erfolg und hat den Streik von 1991 in Graubünden bei weitem übertroffen. Frauen bewegen Graubünden – damit sich etwas bewegt! Die beteiligten Organisationen und Frauen erwarten nun, dass in der Politik Nägel mit Köpfen gemacht werden, damit die Gleichstellung in Graubünden einen grossen Schritt vorwärts kommt.
Eine überwältigende Stimmung, vielfältige und kreative Aktionen im ganzen Kanton und Tausende Frauen, die sich am Frauenstreik beteiligt haben – das Bündner Frauenstreik-Kollektiv ist total begeistert vom Frauenstreik in Graubünden und spricht allen Frauen ein grosses Dankeschön für ihr Engagement aus. Der Frauenstreik 2019 hat den Streik von 1991 in Graubünden bei weitem übertroffen. Der absolute Höhepunkt war die Demonstration in Chur mit über 1000 Teilnehmerinnen. Das ist womöglich die grösste Demonstration, die in Graubünden je stattgefunden hat! Dieser gewaltige Aufmarsch der Frauen unterstreicht in aller Deutlichkeit, dass Handlungsbedarf besteht. «Die Botschaft ist klar», sagt Caroline Walter vom Gewerkschaftsbund Graubünden, «es muss jetzt endlich vorwärts gehen mit der Gleichstellung von Frauen und Männern. Gerade in Graubünden.»
Dies haben in ihren Voten auch die verschiedenen Rednerinnen unterstrichen. «Weil die Anliegen der Frauen bis anhin auf taube Ohren gestossen sind, wurden nun heute unseren Forderungen streikend Gehör verschafft», so die Standespräsidentin Tina Gartmann-Albin. SP-Grossrätin Sandra Locher Benguerel verwies auf den Vorstoss, den die SP-Fraktion am Morgen eingereicht hatte: «Es braucht eine Strategie und einen Aktionsplan zur Gleichstellung von Frau und Mann in Graubünden.» Das Bündner Frauenstreik-Kollektiv begrüsst diesen Vorstoss. Nebst Vertreterinnen der verschiedenen Verbände und Organisationen, die sich am Kollektiv beteiligten (u.a. Andrea Stadler vom Frauenhaus Graubünden, Irmgard Cavigelli vom kath. Frauenbund oder Lea Schneller von der Frauenzentrale) haben auch bürgerliche Frauen (Carmelia Maissen, CVP; Geraldine Danuser, Junge GLP) Kurzreden gehalten.
Der Frauenstreik in Graubünden ist schon in der ersten Einschätzung in seiner gesamten Breite und Vielfältigkeit ein Riesenerfolg. Das Bündner Kollektiv Frauenstreik erwartet nun, dass sich der Grosse Rat und die Bündner Politik bewegt und rasch zwingend notwendige Verbesserungen umsetzt. Erste Schritte wären: Die Löhne der Kindergartenlehrpersonen endlich zu erhöhen! Und Regierung und Grosser Rat sollen den Vorstoss für einen Aktionsplan zu Gleichstellung klar gutheissen.