Den Blick nicht verschliessen

Der GGR sagt einstimmig JA zur Konzernverantwortungsinitiative!

Ja, die Gewerkschaften haben aktuell wichtigere Themen zu behandeln als Abstimmungsvorlagen. In dieser herausfordernden Zeit gilt es vor allem, die Mitglieder arbeitsrechtlich zu begleiten, die Auswirkungen der Corona-Situation auf die Bündner Arbeitsplätze abzufedern und besonders das Gesundheitspersonal zu unterstützen. Die Berufsgewerkschaften innerhalb des Gewerkschaftsbundes Graubünden GGR sind denn auch aktiv, so beispielsweise die UNIA für die Arbeitnehmenden im Gemüse- und Früchteanbau oder der VPOD für einen Bündner Gesamtarbeitsvertrag für das Gesundheitspersonals. Die aktuelle Lage in Graubünden und der Schweiz dürfen jedoch nicht den Blick verschliessen vor den Problemen auf der anderen Seite der Grenzen.

Was wir seitens Gewerkschaften für die Arbeitnehmenden in der Schweiz an Respekt und Verantwortungsbewusstsein fordern, sollte – ja muss – auch für die Mitarbeitenden und deren Familien der Schweizer Unternehmen im Ausland gelten. Der globale Handel und die internationalen Verflechtungen vieler Schweizer Unternehmen im Ausland sind eine Realität. Jetzt gilt es, unsere Gesetze dieser Realität anzupassen. In der Schweiz fordern und unterstützen wir die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards, kämpfen die Gewerkschaften für eine gelebte Sozialpartnerschaft auf Basis von Gesamtarbeitsverträgen. Besser als Menschenrechtsverletzungen oder Umweltverschmutzungen zu ahnden, ist es, sie zu verhindern. Diesen präventiven Ansatz verfolgt die Konzernverantwortungsinitiative. Sie verpflichtet Konzerne, all ihre Geschäfte einer Sorgfaltsprüfung zu unterziehen. Viele Unternehmen machen dies schon als Selbstverständlichkeit. Unternehmen, die nichts zu verbergen haben – und das sind die meisten -, müssen diese Initiative nicht fürchten.

Der Gewerkschaftsbund Graubünden GGR sagt einstimmig JA zur Konzernverantwortungsinitiative.

Chur, 3. November 2020

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