Die Gesundheit stärken
Morgen Mittwoch, 13.01.2021, werden Bundesrat und Kantonsregierungen über den aktuellen Stand der Corona-Pandemie und die notwendigen Massnahmen berichten. Der Gewerkschaftsbund Graubünden GGR verfolgt diese Schritte achtsam und mit zunehmender Sorge. Immer mehr werden die Massnahmen mit der Messlatte der fehlenden Einnahmen, dem Wohl der Wirtschaft und der aus-bleibenden Gewinne gemessen, immer lauter wird die sogenannte Stimme der Wirtschaft. Noch bevor der Bundesrat seine aktuellen Entscheide kommunizieren und erläutern konnte, propagieren der Schweizerische Gewerbeverband und die selbsternannten Wirtschaftsparteien FDP und SVP lauthals ihre Ablehnung.
Der Gewerkschaftsbund Graubünden GGR verurteilt diese einseitige Verweigerungspolitik. Es gilt, in der aktuellen Situation die Prioritäten für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung und zur Entlastung des Gesundheits-personals zu setzen. Die Wirtschaft kann nur gestärkt werden, wenn die Gesundheit der Bevölkerung und der Mitarbeitenden gefördert und die Arbeitsplätze erhalten werden. Dazu braucht es eine Besinnung auf die Bestrebungen der Volksgesundheit (starke Massnahmen zur Eindämmung der weiteren Verbreitung des Virus), aber auch entsprechende Beiträge zur Sicherung der Arbeitsplätze.
Bewegung und Sport sind ebenso wie Prävention und Gesundheitsvorsorge wichtige Stützen der Volksgesund-heit. Mit vielen Aktivitäten, wie den Purzelbaumkindergärten, dem Informationsportal «Wegweiser Alter Graubünden» oder dem Magazin für Gesundheit und Lebensqualität «Salute», en-gagiert sich das Gesundheits-amt Graubünden für die Gesundheit der Bevölkerung und damit auch für die Arbeitsfähigkeit in unserer Wirtschaft. Zu wichtigen Instrumenten gehören dabei auch die Bewegung und der Sport im Freien. Im Sinne dieser Stossrichtung unterstützt der Gewerkschaftsbund Graubünden GGR die Bestrebungen der Bündner Regierung, die sportliche Freizeitbetätigung (aktuell der Schneesport) im Freien zu ermöglichen – unter Einhaltung der notwendigen Schutzkonzepte und Reduktion der Unfallgefahren.
Dies soll und kann jedoch nicht die Sorgen vor dem Verlust des Arbeitsplatzes und der fehlenden Einnahmen in vielen Branchen verdecken. Hier ist dringendes Handeln sowohl auf nationaler wie kantonaler Ebene gefordert. Es braucht rasche, einheitliche und klare Entscheide zugunsten der Arbeitnehmenden. So beispielsweise eine Ausdehnung der Kurzarbeitsentschädigung, die Auszahlung der versprochenen Lock-Down-Entschädigungen sowie Vorgaben und sozialpartnerschaftliche Entschädigungsregelungen für Home-Office. Der Gewerkschafts-bund Graubünden GGR fordert eine rasche Umsetzung der Impfmöglichkeiten. Den Arbeitnehmenden wird die Impfmöglichkeit sehr ans Herz gelegt – gerade auch zum Schutz ihrer Liebsten.
Arbeitgebenden- und Arbeitnehmendenorganisationen im Gesundheitsbereich (unter ihnen die GGR-Mitgliederverbände VPOD, UNIA und AvenirSocial) haben gemeinsam ein Positionspapier zum Thema «Impfungen in sozialmedizinischen, sozialen und Gesundheitsinstitutionen – Information und Empfehlungen der Arbeitgebende- und Arbeitnehmendenverbände» erarbeitet. Dieses Papier kann beim GGR bezogen oder unter folgendem Link heruntergeladen werden Positionspapier. Dieser sozialpartnerschaftliche Auftritt stärkt das gemeinsame Bestreben, die Pandemie rasch und gemeinsam in den Griff zu bekommen. Dieser Ansatz ist auch in all den anderen Berufsfeldern anzupacken. Es braucht gemeinsame Lösungen und keine einseitige Ablehnung.
Chur, 12. Januar 2021